DIALTONES:
A
TELESYMPHONY
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Im
Rahmen der Ars Electronica 2001
wurde diese Konzerturaufführung, welche ausschließlich mit Handyklingeltönen
gespielt wurde, aufgeführt.
Von:
Golan
Levin [concept / direction
/ performanceware]
Scott Gibbons [composition]
Greg
Shakar [composition /
interaction design]
Yasmin Sohrawardy [telephony middleware engineering]
Joris Gruber [database
software]
Jörg Lehner [staging / production]
Gunther Schmidl [CGI SMS messaging]
Erich
Semlak [database software]
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Dialtones
ist eine groß angelegte Konzertperformance, deren gesamtes Klangspektrum
ausschließlich aus den choreografierten Klingeltönen der Mobiltelefone
der Zuschauer besteht. Da der exakte Standort und Klingelton jedes
einzelnen Mobiltelefons im Publikum im Voraus bekannt ist, kann
Dialtones mit einer breiten Palette nie dagewesener Klangphänomene
und musikalisch interessanter Strukturen arbeiten. Darüber hinaus
lenkt Dialtones unsere Aufmerksamkeit auf das bislang ungenutzte
musikalische Potenzial dieses allgegenwärtigen modernen Gebrauchsgegenstands
und kehrt damit unsere Auffassung von akustischer Intimsphäre, öffentlichem
Raum, elektromagnetischer Etikette und der Beschaffenheit des uns
alle verbindenden Kommunikationsnetzwerks um.
Dialtones beginnt mit einer kurzen Vorbereitungsphase direkt
vor der Performance, während der die Zuschauer ihre Handynummern
bei einer Reihe sicherer Web-Kioske registrieren. Im Gegenzug erhalten
sie die Sitzplätze, die sie während des Konzerts einnehmen, zugewiesen
und es werden (sofern möglich) neue "Klingeltöne" in ihre Geräte
geladen. Während des Konzerts selbst werden die Mobiltelefone des
Publikums dann von einer kleinen Musikergruppe zum Leben erweckt:
Es kommt zu einer Massenbespielung der Telefongeräte, die über ein
eigens entworfenes visuell-musikalisches Softwareinstrument angewählt
werden. Da die Positionen der Zuhörer und die Klingelzeichen ihrer
Handys dem Dialtones-Computersystem bekannt sind, können
die Performer räumlich gestreute Melodien und Akkorde sowie neuartige
strukturelle Phänomene erzeugen, die wie polyphone Wellen über die
versammelte Menge hinwegrauschen.
Das grafische, rasterbasierte Interface der Performer wird von oben
auf das Publikum projiziert und gemeinsam mit den Sitzplätzen registriert.
Sobald das Handy eines Teilnehmers angewählt wird, wird dessen Sitzplatz
von oben von einem Lichtspot angestrahlt. Auf diese Weise wird jeder
Einzelne ein audiovisuelles Pixel, ein leuchtendes Partikel in einer
audiovisuellen Substanz—und die Teilnehmer als Gruppe sind sowohl
Publikum als auch Orchester und (aktive) Partitur.
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KLANG
tele0820.mp3
[900k]. Approximately twenty of the audience's
mobile phones produce a twinkly, sparkly texture. Recorded 8 minutes,
20 seconds into the concert.
tele1530.mp3
[2.5Mb]. A portion of Scott Gibbons' solo
(performed live on 6 amplified but unmodified phones), as he is
rejoined by drones from the mobile orchestra.
tele2000.mp3
[1.0Mb]. About ten audience phones play a
pattern of ostinatos by Greg Shakar.
tele2330.mp3
[1.5Mb]. Scott dials a phone in order to trigger
its (amplified) vibrator, while 60 audience phones swell to a crescendo.
Older
recordings from rehearsals:
dialtones1.mp3
[400k]
dialtones2.mp3
[400k]
dialtones3.mp3
[500k]
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BILD

photograph
[115k]. The audience sees their own reflection in a 12-meter-wide
mirror; white spotlights in the reflected image indicate the audience
members whose phones are actively ringing. Projection screens at
the sides of the stage display the graphical computer interface
used by the performers to trigger the audience's phones; this projection
is also the same image which is cast onto the audience itself.

photograph
[117k]. The ringing audience is bathed in yellow light while Scott
performs a vibrating phone, magnified in the side screens.

photograph
[65k]. A photograph taken from backstage clearly shows the performers'
graphical interface. White spots indicate actively ringing audience
phones; yellow spots indicate the subset of phones which are available
to be dialed at that moment.
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